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Conan, der Bibliothekar

Posted on 06/11/2008 by Daniel Wüllner

Der heutige Eintrag wurde inspiriert durch eine äußerst interessante Berichterstattung aus den USA. Auf Statenews.com findet sich eine wunderbare Innenansicht einer der heiligsten Hallen der Comicwissenschaft: Diese Hallen befinden sich an der Michigan State University und beherbergen die wohl größte Sammlung an Comics weltweit. Mit 240.000 einzelnen Comics übertrifft sie selbst die Library of Congress.

In dem Portrait über diese „Fortress of Comic-tude“ wird aber vor allem ein Mann vorgestellt; Randy Scott. Dieses Uhrgestein der Comicsammlergilde trifft man nicht nur in den Comicläden des mittleren Westens, sondern auch in Europa, wo der gute Herr Scott mit seinem weißen Rauschebart, Koffer voll mit europäischen Comics erwirbt, nur um sie dann dem akademischen Publikum zu präsentieren.

Während allein die schiere Anzahl an Comics, den mittleren Westen Amerikas sehr prominent auf der Karte der Comicwissenschaften positioniert, müssen auch in Europa einzelne kleine Fähnchen auf diese Karte gesetzt werden, stellvertretend für Comicbibliotheken, die sich das Sammeln und Archivieren der neunten Kunst zur Aufgabe gemacht haben.

Während Institutionen, wie die Staatsbibliothek Berlin, zwar an neuer deutscher Jugendliteratur interessiert sind, werden „Comics […] nur in strenger Auswahl erworben“. Zum Glück für den deutschen Leser hat man sich in Berlin diesem Problem angenommen: Die Comicbiblitohek Renate beherbergt 10.00o Bände und hat auch ein klares Programm definiert:

„Die Bibliothek hat sich zur Aufgabe gemacht, das Medium Comic,
seine Spezialitäten und seinen Reichtum bekannter zu machen
und allen interessierten Lesern den Zugang dazu zu ermöglichen.“
Was zunächst nur als neue Anthologie für Comics – gegründet von Avantgarde-Comic-Künstler wie Atak und C.X. Huth – existierte, entwickelte sich schon bald weiter zu einer Passion für die graphische Kunst. Für nur 2,50 Euro im Monat sollte man als Berliner, diese Institution auf jeden Fall unterstützen.

Ein weiterer Lichtblick dieser Art ist die Serieteket, die Bibliothek für Comics und graphische Literatur, im Kulturhuset in Stockholm. Seit ihrem zehnjährigen Bestehen ist man dort bemüht dem interessierten Leser die Welt der Comics näher zu bringen. Was wegen seiner bequemen Sitzsäcke und der raumschiffartige Dekoration mehr wie ein Kinderspielplatz aussieht, erweist sich beim zweiten Hinschauen als Ausrichter mehrer Comic-Ausstellungen und als Hort der verschiedensten europäischen Comicpublikationen.

Dieser Ausflug in die amerikanische und europäische Welt der Comicbibliotheken soll aber nicht die Rolle der „normalen“ Bibliothek in Frage stellen. Selbstverständlich nutzte ich für meine Recherche immer wieder das wohlgeordnete Sortiment des Gasteig, der Bibliothek in München. Gerade in Zeiten der Digitalisierung von Comics ist zu beachten, dass gerade Wissenschaftler, die sich mit diesem Massenmedien des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen, immer auch auf Institutionen angewiesen sind, die das Material freundlicherweise horten und es aus Liebe in Stand halten.

Vielen Dank an all diese Bibliotheken!

3 thoughts on “Conan, der Bibliothekar”

  1. Thomas sagt:
    29/11/2008 um 17:18 Uhr
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  2. Thomas sagt:
    29/11/2008 um 17:17 Uhr
    Zum Antworten anmelden
  3. Rudolf Inderst M.A. sagt:
    13/11/2008 um 12:54 Uhr
    Zum Antworten anmelden

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