Gemeinsam mit dem Titel-Kollegen Christian Neubert habe ich mich mit Dirk von Gehlen (Chefredakteur von jetzt.de) unterhalten. Nachdem letztes Jahr seine Streitschrift Mashup – Lob der Kopie im Suhrkamp Verlag erschienen ist, wollten wir wissen, für wen er das Buch eigentlich geschrieben hat, was den Messidonna-Effekt ausmacht und was eine gute von einer schlechten Kopie unterscheidet.
Hier ein kleiner Auszug aus dem Interview:
Daniel Wüllner: Besteht heutzutage eine falsche Vorstellung des Begriffs »Kopie«? Wird er deiner Meinung nach falsch verwendet?
Dirk von Gehlen: Inhaltlich wird der Begriff korrekt verwendet. Was man als Kopie bezeichnet ist auch eine Kopie. Bei der Arbeit an meinem Buch habe ich aber festgestellt, dass die Konnotation des Begriffs nicht vollständig dem entspricht, was sie in ihrem ganzen Umfang ist. Meine These, die ich in Mashup beleuchten will, ist folgende: Die Kopie, die Imitation, die Nachahmung – das alles ist jeweils ein Grundprinzip unserer Kultur und ihrer Vermittlung.