Ich spiel BuBu, was machst du?

Die Adaption des Brettspiels Burgen von Burgund, von Vielspielern liebevoll „BuBu“ genannt. Asche auf mein Haupt, denn ich habe die analoge Version noch nie gespielt. Dafür habe ich auf der App mehrere Partien gegen die KI und mehrere Podcaster bestritten – und dabei nicht immer gut ausgesehen.

Die aktuelle iOS-Version brilliert durch Transparenz. Zeigt sie dem Nutzer doch die Bildschirmzeit und so in minutiösem Detail, wie viel Zeit er prozentual und total mit welcher App verschwendet hat. Wie beim Rest der Bevölkerung taucht auch bei mir erwartungsgemäß das grün-weiße WhatsApp-Logo am häufigsten auf. Daneben gleich rotes Siegelwachs mit einem güldenen B darauf. Das B steht für Burgund, für Castle of Burgundy. Die Adaption des Brettspiels Burgen von Burgund, von Vielspielern liebevoll „BuBu“ genannt. Asche auf mein Haupt, denn ich habe die analoge Version noch nie gespielt. Dafür habe ich auf der App mehrere Partien gegen die KI und mehrere Podcaster bestritten – und dabei nicht immer gut ausgesehen.

Ziel bei BuBu ist es, das schönste Anwesen in Burgund zu bauen. Bewertet werden die ästhetischen Kriterien rein durch die abschließende Punktzahl. Punkte bekommt man durch geschicktes Platzieren von bunten Plättchen auf nicht ganz so bunten Spielfeldern. Die Kosten für Bauvorhaben werden durch Zahlen festgelegt, die erwürfelt werden müssen. Im Gegensatz zur analogen Kartonversion von BuBu kommt die App in feiner Optik, die sich wunderbar an die unterschiedlichen Geräte anpasst. So nutzt die iPad-Version, auf der ich meine Online-Spiele direkt fortsetzen kann, den Raum noch besser als die kleine iPhone-Variante.

Das erklärt noch immer nicht meine beachtliche Bildschirmzeit. Aus diesem Grund vergessen wir die Rechnerei, die zum Glück das Smartphone übernimmt. Stellen wir uns Burgund lieber als Rätsel gewordene Landschaft vor. Für diese Landschaft gibt es nicht genügend Schlösser, nicht genügend Schiffe und viel zu wenig Schafe, um alle Spieler glücklich zu machen. Es gilt also dieses Rätsel besser zu lösen als die anderen Spieler im asynchronen Mehrspielermodus: Während ich gerade Schnuller abkoche, bleibt genau genügend Zeit, um Stephan das letzte Schiff wegzuschnappen und bevor Manu alle Schweine platziert, hole ich mir den Wiesen-Bonus vorm Schlafengehen. Die BuBu-App bietet mir die Möglichkeit, meinem intelligenten Hobby zu frönen, ohne meine kleine Familie zu vernachlässigen. Und wenn Burgund langweilig wird, dann steht mir mit der Twilight Struggle-App und einem erfahrenen Gegner die ganz Welt des Kalten Krieges offen.

Über noch mehr Spiele habe ich mich mit Stephan Kessler und Manuel Fritsch in seinem Podcast Insert Moin unterhalten. Die Folge zu Escape Tales: The Awakening befindet sich hinter der Paywall, aber wer Spiele jeglicher Art mag sollte Manu eh unterstützen.