Der Weltraum, unendliche Weiten. Diese gilt es in den iOS-Spielen FTL und Out There zu erkunden. Bei beiden iPad-Spielen fliegt man von Galaxie zu Galaxie, nimmt Kontakt zu Aliens auf und bereist ferne Planeten. Dabei gilt es stets mit den Ressourcen zu haushalten.
Aber welches der beiden Spiele lohnt sich mehr? Beide. Obwohl FTL und Out There von der Thematik ähnlich klingen, könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
FTL: „Volle Energie auf die Laser!“
FTL steht für Faster than Light.
FTL steht für hektische Raumschiffschlachten.
FTL steht für Spaß und Action.
Das erfolgreiche PC- und Mac-Computerspiels ist nun endlich auch für das iPad umgesetzt worden. Der Spieler wählt ein Raumschiff und bricht mit einer Crew, bestehend aus drei Menschen, auf. Die Mission: Die Rebellen müssen aufgehalten werden, bevor Sie die Basis erreichen. Dazu gilt es die von System zu System zu springen, ohne dass der Treibstoff ausgeht. Was wichtiger ist als der Treibstoff, ist die eigentliche treibende Kraft hinter FTL: Der intergalaktische Raumschiff-Kampf.
Vergesst das Abtrennen der Untertassen-Sektion, Han Solos Millenium Falken oder Lukes X-Wing!
Bei FTL verwaltet ihr euer eigenes Raumschiff. Ihr kauft neue Laser, rüstet eure Schilde auf und besetzt alle Stationen mit Crew-Mitgliedern. Doch das alleine zerstört kein gegnerisches Raumschiff. Die eigentliche Aufgabe besteht darin – wie einst Scotty – die Energie auf die entsprechenden Systeme zu verteilen: Es kann schon mal sein, dass ihr die Lebenserhaltung herunterfahren müsst, um mit den Lasern feuern zu können.
Ich habe FTL nie auf dem Computer gespielt, aber die iPad-Umsetzung macht wirklich Laune. Wenn man seinen Schilde durch Wischen Energie zukommen lässt, fühlt man sich wie der Captain des Raumschiffs. Aber nur so lange, wie die Schilde unter den Lasern des gegnerischen Laser standhalten. Auch eine Flicht kann heldenhaft sein, wenn man im letzten Moment den FTL-Drive hochgefahren hat und zu einem anderen Planeten wegspringt.
FTL ist für 8,99 Euro auf dem iPad erhältlich.
Out There: Der alte Mann und der Weltraum
Wer den Weltraum eher als Herausforderung Mann gegen das Unbekannte versteht, ist mit Out There wohl besser bedient. Eigentlich sollte der namenlose Astronaut nach Rohstoffen für die Erde suchen. Doch im Kälteschlaf scheint irgendetwas schief gelaufen zu sein. Er wacht Millionen Lichtjahre von unserer Galaxie entfernt wieder auf und sucht nach… , ja nach was eigentlich? Mit jedem Sprung wächst die Desolation des Piloten. Sein „Kampf“ führt er ganz alleine, aber nicht gegen die Aliens, sondern gegen die Einsamkeit.
Von Galaxie zu Galaxie springt man und besucht unbekannte Planeten, sammelt Rohstoffe. Denn die größte Gefahr in Out There ist es, ohne Treibstoff durch das All zu treiben. Dann endet das Spiel. Das große Plus von Out There ist die tagebuchartige Erzählung. Bei jedem Sprung vermerkt der Astronaut die neuen Ereignisse: Ein verlassenes Raumschiff, ein Asteroidenfeld oder auch mal Nichts. So redet der Pilot mit sich selbst und bei seltenen Begegnungen auch mit Aliens, deren Sprache er (noch) nicht spricht. Aber das ändert sich. Nach jeder Begegnung erlernt man neue Begriffe, versteht ein bisschen mehr, was sich zugetragen hat.
Out There ist für 3,59 Euro im iTunes-Store oder bei Google Play erhältlich.
FTL oder Out There?
Die Entscheidung zwischen den beiden lässt sich nur schwer treffen. Im Zentrum beider Spiele steht die Verwaltung von Ressourcen. Treibstoff muss gespart werden. Der Einbau einer neuen Technologie will reiflich überlegt sein.
Die eigentliche Frage, die man sich stellen sollte, lautet: Will ich gegen die Einsamkeit oder gegen Aliens kämpfen?
Die zweite Option klingt verlockender. Doch ist die Narration von Out There wirklich schön. Am Ende wird die Wiederspielbarkeit entscheiden und da liegt FTL klar vorne. Hat man bei Out There erstmal das Ende des Universums erreicht, ist die Geschichte zu Ende erzählt. Danach reizen die drei unterschiedlichen Planten-Typen nicht mehr sonderlich. Bei FTL hingegen bietet die mitgelieferte Erweiterung neue Raumschiffe und Technologien, die es freizuspielen gilt.
„Scotty, beamen Sie FTL und Out There auf mein iPad!“
FTL ist definitiv das bessere Spiel und leider ist Out There so gar nicht ein „FTL“ Ersatz, wie es immer wieder genannt wird. Es ist zwar ein nettes Spiel für zwischendurch, bietet aber zu wenig strategische Elemente, zu wenig Abwechslung, zu wenige Entscheidungen, die man wirklich beeinflussen kann. Zwar ist die Aufmachung nett und es macht auch Spaß, aber insgesamt ist das Gameplay viel zu beschränkt, als dass man es mit FTL vergleichen kann. FTL bietet Ressourcen-Management, Kämpfe, deutlich mehr Interaktion, eine höhere Vielfalt (allein schon die unterschiedlichen Schiffe) und insgesamt einen deutlich höheren Wiederspielwert. Schade, dass es davon keine Android-Umsetzung gibt für unterwegs, Linux ist aber schon mal sehr nett und läuft selbst auf nem ollen Netbook wunderbar. Wer ein iPad hat, sollte definitiv zu FTL greifen und Out There nur dann dazu nehmen, wenn man nicht genug vom „Rogue-Like-Genre“ und Frustrations-Toden bekommen kann.