Für die Süddeutsche Zeitung habe ich mich mit dem amerikanischen Comiczeichner Howard Cruse unterhalten. In seiner Graphic Novel Stuck Rubber Baby (im Cross Cult Verlag erschienen) verwebt er die Geschichte der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung mit seinem ganz persönlichen coming out.
Natürlich richtet sich sein Blick nicht nur in die Vergangenheit. Er interessiert sich auch für Themen wie die Tea Party, Occupy Wall Street und den Arabischen Frühling:
Süddeutsche Zeitung: Dabei ist der Titel Stuck Rubber Baby irgendwie steckengeblieben?
Howard Cruse: Der Titel kam ganz aus dem Blauen heraus. Zunächst hat man das Wort stuck, da es ein festgewordenes Kondom (rubber) in der Geschichte gibt. Gleichzeitig steckt Toland in seinem Infantilismus fest. Und natürlich gibt es da noch ein echtes Baby in der Geschichte. Mir gefiel der Titel, da nicht so groß und episch wie Mississippi Burning klingt. Als der Comic in Deutschland erschien, meinte der Herausgeber Andreas Knigge, dass es unmöglich sei, den Titel ins Deutsche zu übersetzen und dabei alle Konnotation beizubehalten. Er versprach mir, dass der neue Titel nicht zu kitschig klingen würde.